Ich bin 46 Jahre jung als lediges Kind ohne Vater in München geboren. Die Vaterfrage wurde bis heute nie so ganz geklärt. Was mir natürlich in meiner weiteren Entwicklung immer zum Verhängnis wurde.
Meine Mutter wollte mich schützen und hielt es für besser mir erstmal nicht zu sagen, dass ich einen anderen Vater habe wie meine Schwester.
Erst mit 16 hat sie mir die Wahrheit erzählt und da fingen sie an, meine Probleme. Ich hab mich nicht mehr zugehörig gefühlt und kämpfte lange Zeit mit diesem Wissen.
Schon in der Grundschule hatte ich immer das Gefühl nicht wichtig zu sein und meldete mich so gut wie nie, um nicht etwas falsches zu sagen oder vielleicht, wenn ich was sage, dass ich abgelehnt werde und allein bin. Also habe ich schnell gelernt mich anzupassen um nicht aufzufallen.
Das zog sich so durch. Ich machte meinen Realschulabschluss und absolvierte eine Ausbildung als Rechtsanwaltsfachangestellte. Ich merkte dass ich in diesem Beruf ganz gut war und sammelte einige Selbstwertpunkte.
Einige Jahre war das auch alles ganz super. Ich verdiente ganz gut Geld, hatte meine eigene Wohnung, konnte mir Urlaube leisten, aber was sich aber dann als roter Faden im meinem Leben zeigte, war, dass ich immer Beziehungen hatte, die nie über die 2-Jahres-Grenze hinausgingen.
Dann fiel mir noch auf, dass ich mit 25 schon mehr als 4-Mal (also nicht mit meinen Eltern) umgezogen bin.
Ich fragte mich, ob das vielleicht an mir liegen könnte. Genau wusste ich es nicht, aber es sollte der Tag sein, an dem ich nicht mehr wie vorher leben konnte. Ich begann alles zu hinterfragen. Es ging los.
Meine Persönlichkeitsentwicklung.
Nachdem mich mal wieder ein Partner verlassen hatte, suchte ich mir schnell einen neuen übers Internet um nicht soviel leiden zu müssen. Hatte dann mit ihm einen schweren Autounfall und bekam dann ein posttraumatisches Belastungssyndrom (PTBS) mit psychotischen Phasen.
Ich dachte ich werde verfolgt und kontrolliert, hatte Angst- und Panikattacken und konnte meinem Beruf nicht mehr nachgehen. Ich begab mich in psychotherapeutische Behandlung, die mir sehr geholfen hat. Nach und nach konnte ich wieder arbeiten gehen.
Als ich dann in eine Reha-Kur kam um meine erlernten Fähigkeiten zu festigen, lernte ich meinen Ex-Mann kennen.
Nachdem wir uns schnell verliebten und zusammenzogen, bekamen wir nach nicht mal einem Jahr bereits eine Tochter, namens Marina.
Leider litt ich in der Schwangerschaft an einer Hyperemesis Gravidarum = Übelkeit und übermäßiges Erbrechen bis in den 9. Monat, so dass ich 5 Wochen am Tropf hing und psychisch sehr angeschlagen war.
Nach der Geburt fiel ich wieder in ein Loch und begab mich erneut in psychotherapeutische Behandlung. Ich arbeitete an mir, an meiner Beziehung. Das Eheleben stellte sich ebenfalls als schwierig dar.
4,5 Jahre später bekamen wir eine zweite Tochter, namens Lucy, mehr oder weniger nach dem Motto "vielleicht wird ja die Beziehung wieder besser durch ein weiteres Kind".
Ich fing eine Ausbildung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie an und absolvierte diese im September 2012. Ich wollte gerne meine erlernten Fähigkeiten professionell auch an andere Menschen weitergeben.
Die Ehe scheiterte als Lucy 3 geworden ist und wir trennten uns.
Als ich dann 1 Jahr später meinen jetzigen Mann kennengelernt habe, hatte ich meine Praxis bereits zum Laufen gebracht. Wir entschieden uns nach 2 Jahren zusammenzuziehen und nach 4 Jahren zu heiraten. Wir haben ebenfalls einen gemeinsamen Sohn, namens Georg.
Mittlerweile haben wir ein Haus gebaut und leben sehr zufrieden zusammen. Das Leben stellt auch mich immer wieder vor Herausforderungen. Aber mit meinem Handwerkszeug, dass ich mir durch meinen Lebensweg erarbeitet habe, finde ich immer ziemlich schnell aus den Verwirrungen heraus und gehe wieder nach vorne.
Auch das Thema mit dem Übergewicht habe ich seitdem sehr gut in den Griff bekommen und ist seither auch kein Thema mehr.
Praxis für Persönlichkeitsentwicklung & heilkundliche Psychotherapie Pfaffenhofen
Melanie Gmeiner, Dr.-Hans-Müller-Ring 51, 85276 Pfaffenhofen
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